Kurzurlaub mit meinem Oldi in Bayern

02.08 - 04.08.2014

 

 

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Die Vorbereitung

Mit einem Eimer Politur und dementsprechend viele Fetzen (Lappen) ging es am Tag vor der Abfahrt in meine Halle um etwaige grobe Verschmutzungen, die sich in den letzten 2 Tagen seit der vorangegangenen Ausfahrt an meinem F1 angesammelt und regelrecht in den Lack eingefressen haben, zu beseitigen. In Zuge dessen war es natürlich auch unabdingbar eine Betriebsmittelanalyse zu erstellen und fehlende mineralische Stoffe auf Sollstand zu bringen.

 

Die Abfahrt

                                 

 

Bekleidung, Wegzehrung und Rauchwaren sind gecheckt und verstaut. Navi ist auf Sepp´s Adresse eingestellt.

Und es geht auch schon los, mit ca. 85 - 90  km/h und der Unbeschwertheit eines Urlaubenden ging es über die Autobahn Richtung Bayern.

Das Hupen einiger Lastwagenfahrer, die bei meiner locker-fröhlichen Durchschnittsgeschwindigkeit so um die 15 cm hinter mir fuhren, deutete ich als Anteilnahme einer gelungenen Restauration und der Freude ein seltenes Auto gesehen haben zu dürfen.

Es ist aber auch durchaus im Bereich des Möglichen, dass sie mich einfach nur von der Straße boxen wollten um ihre verderbliche Fracht fristgerecht an den auftraggebenden Empfänger liefern zu können. Aber so ganz sicher bin ich mir da nicht....

Da die Tankanzeige nach ca. 100 km Fahrt auf Eigenleben umgestellt hatte, und mir partout keinen korrekten Wert anzeigen mochte, entschloss ich mich, nach einer Fahrtzeit von ca. 3 Stunden (250 km) an einer Autobahnbetriebsmittelnachfüllstation (kurz "Tanke") ein Kaffe- und Raucherpäuschen einzulegen. Bei dieser Gelegenheit füllte ich auch gleich pro forma den halbgeleerten Benzin-Tank.

( und leerte einen vollen)   Sicher ist sicher.....

 

Nach einigen ins Land gezogenen Tank-, Rauch- und "Pinkel"-Stops erreichte ich die ins Navi gedonnerte Zieladresse.

 

Die Ankunft beim Sepp

 

Glücklicher Weise stellte sich heraus, dass die seit 2 Jahren währende Korrespondenz mich in meiner Annahme, dass es sich um eine sehr nette Familie handeln müsse, nicht täuschte. Zum Leidwesen des jüngsten Familienmitglieds, der in ein Nebenzimmer ausgewiesen wurde, durfte ich selbiges im Haus beziehen.

Wetterbedingt machten wir uns nach den ersten Anschnupperstunden auf die Suche nach geeigneten Locations für unsere Ford F1 Bilddokuserie. Nach dem Abendessen mit Freunden der Familie,  selbstgemachten Brot aus dem hauseigenen Brotofen, köstlichen Spareribbs die ebenfalls darin dahinschmorten und an Geschmack kaum zu übertreffen waren. Nach der Weinverkostung des mitgebrachtem LONG ENZ VILLAGE Venus Curvé Weines begab ich mich gestärkt, leicht angedustelt und müde in mein überlassenes Zimmer.

Auch die 50 m entfernte Kirche, die alle gefühlten 3 Minuten ihren feudalen Klang zum Besten gab, konnte mich nicht davor abhalten, meinen durch die lange Fahr geschundenen und ermüdeten Körper schlagartig in die Tiefschlaf (auch REM PHASE genannt) zu buxsieren.

 

Der Tag danach

 

Nach dem feudal angerichteten Frühstück mit frischem Gebäck und heimischen Köstlichkeiten ging es im Regen zun Ulmer US Car-Treffen wo Sepp und ich durch unseren Zwillingsauto-Auftritt bei manch Publikum für helle Freude sorgten.

Verschiedenste US-Cars jeglicher Gattung und Epoche konnten vor Ort bestaunt werden. Es war ein wirklich gelungenes Fest mit netten Leuten.

Beim Zusammensitzen mit einem Pärchen aus Augsburg, die einen wunderschönen Studebaker Pick up ihr Eigen nennen dürfen, gipfelte die Unterhaltung beim Betrachten meines (von meiner Frau ausgeborgten!) rosa Fotoapparates.

OK, der rosa Schlüsselbund aus dem T-Mobile-Shop ist der meinige, dient aber ausschließlich seiner Farbe und meiner beginnenden Sehschwäche wegen als Signalfarbe zum Auffinden meiner Schlüssel und bedeutet keinesfalls eine Zugehörigkeitsbekundung.

Danke an dieser Stelle für das sehr lustige Beisammensein - hoffe, man sieht sich wieder.

 

Was sonst noch geschah

 

Durch Sepp, der sehr viele interessante Leute auf seiner "die kenn ich Liste"  verzeichnen kann, hatte ich auch Einblick in die ansässige Urgesteinszene der mobilen Fortbewegung.

Zum einen ist da ein Harley-Schrauber, bei dessen Betrachten seiner Werkstatt ein sofortiger "da fühl ich mich wohl"-Effekt aufkommt, und ein Gespräch mit dem Schrauber himself keinerlei Distanz- oder Unvertrautheit zu Tage kommen ließ.Zum anderen ein symphatischer Sammler, der in seiner Privatgarage museumsartig amerikanische Leuchtreklamen, Tanksäulen, vierrädrige Leckerbissen und allerlei anderes automobiles Merchandising feinsäuberlich zu einer Art Traum-Wohn-Werkstatt zusammenfügte.

In dieser Garage  möchte man sterben,  man ist ja schon im Paradies.

 

Der letzte Tag

 

Nach dem "für kurze Zeit" sonnig - heißen Ulmer Treffen beschlossen wir, uns außer Hause zu laben und eine kleine Gaststätte namens "Göppel" in Babenhausen aufzusuchen.

Ein uriges kleines Lokal, in dem man seinem Gaumen einen Hochgenuß an Leckereien zuführen kann und möchte und bei dem sich so manch andere Gaststätte allein schon wegen der Freundlichkeit des bedienenden Personals ein Scheibchen abschneiden könnte.

Nach zufriedenem Verzehr angereichter Speisen begaben wir uns auf den verregneten Heinweg um nach Ankunft in Sepp´s  Garage meinen F1 für die bevorstehende am nächsten Tag geplante Heimfahrt mit eventuell fehlenden Betriebsmitteln aufzufüllen. Check off already.

 

Der Tag findet seinen Ausklang

 

In Anbetracht dessen, dass ich zwei Tage bei Sepp und seiner Familie verbringen durfte, hatte ich auch dementsprechend zwei Flaschen des gegorenen Traubensaftes als Mitbringsel in petto.

Wir ließen den Tag als einen sehr schönen und ereignisreichen ausklingen und begaben uns zur verdienten Nachtruhe.

Die Glocken der nahen Kirche spielten ihr gewohntes Lied und wiegten mich mit der Gleichmäßigkeit eines Metronoms in den Schlaf. Burli satt, Burli müde ..... Burli schläft

 

Das Resumèe

 

Es war ein gelungenes Wochenende mit einer sehr, sehr netten Gastgeberfamilie!

 

DANKE!